HR, die Arbeit und das Leben: Was haben wir eigentlich gelernt?

HR, die Arbeit und das Leben: Was haben wir eigentlich gelernt?

Employee Experience

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Die Gesundheitskrise, Black Lives Matter, politische Disruptionen Ganz gleich in welche Richtung wir uns drehen und wenden, die Welt um uns herum hat sich verändert. Auch in der HR: Wandelnde Arbeitnehmergenerationen, flexible Arbeitsmodelle, Gesundheitsanforderungen im Vordergrund und der Spagat zwischen Sparmaßnahmen und wirtschaftlichem Erfolg sind nur einige wenige Begriffe, welche die letzten 12 Monate geprägt haben.

Die Personalabteilung avancierte in Rekordtempo zum strategischen und emotionalen Anker vieler Unternehmen und Mitarbeiter… eine Chance, den Weg in die neue Welt der HR aktiv zu gestalten und aus eigenen und anderen Erfahrungen zu lernen. Personaler aus der ganzen Welt, aus großen und kleinen Organisationen und den unterschiedlichsten Branchen haben ihre Geschichten, Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem letzten Jahr mit uns geteilt: 

 

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Die Welt ist klein: Erlebnisse internationaler HR-Spezialisten in a Nutshell 

Home Office, Selbstsorge, der Umgang mit Veränderungen, Diversität, Flexibilität, Widerstandsfähigkeit … und Leadership gehören zu den Bereichen über die HR-Spezialisten berichteten. Ganz losgelöst von der übergeordneten Kategorie wird schnell klar, der Fokus auf ganz essenzielle Faktoren hat im letzten Jahr unwahrscheinlich an Bedeutung gewonnen: Der Mensch im Mittelpunkt 

Die Gesundheit ist die oberste Priorität aller, ganz gleich, ob Angestellte, Fabrikarbeiter, Manager oder Geschäftsführer. Dabei beeinflussen nicht nur Viren oder Krankheitsverläufe das Wohlergehen der Mitarbeiter. So sagt Margaret-Ann Cole, Chief People and Transformation Officer bei Porter Novelli in den USA zum Beispiel, dass die unterschiedlichen Stimuli während der Gesundheitskrise ihre Mitarbeiter vielfach überforderten. Vertrauen spielt bei der Bewältigung einer solch unvorhersehbaren Krise, aber auch generell eine entscheidende Rolle, sagt Sheila Noel, Vice President Global Employee Communications bei UKG. Besonders dann, wenn Mitarbeiter dezentral arbeiten und zwischenmenschliche Beziehungen über die Distanz aufrechterhalten werden müssen.  

Die „Dinge werden nicht wieder so werden, wie sie einmal waren“ ist eine gute Zusammenfassung von Gert-Jan Bakker, Director Sales Niederlande & Schweiz bei UKG. Eine Erkenntnis, die HR-Spezialisten weltweit teilen und auf die es keine universelle operative Antwort gibt. Die Einsicht ist ja bekanntlich schon der erste Schritt … und zwar in Richtung einer neuen Arbeitswelt, mit neuen Arbeitsmodellen, Offenheit für unkonventionelle Maßnahmen und einem stärkeren Fokus auf die wichtigste Ressource des Unternehmenserfolgs, nämlich den Mitarbeitern.  

Ein Sprung ins „kalte“ Wasser: Weg frei für flexible Arbeitsmodelle 

Die Umstellung auf flexible und remote Arbeitsmodelle erfolgte quasi über Nacht – weniger gewollt als aus der Not heraus. Unternehmen, Manager und HRler mussten über den Tellerrand hinausschauen, den Mitarbeitern volles Vertrauen schenken und vor allem althergebrachte Muster durchbrechen. „Wir haben auf die harte Tour gelernt, dass wir unsere gewohnten Abläufe nicht ewig beibehalten können“ sagt ein HR-Experte aus Norwegen und spricht dabei nicht nur über eine präsente Anwesenheit im Bürogebäude. Viele Experten z.B. aus den USA, der UK oder Brasilien gehen sogar so weit zu sagen, dass Mitarbeiter im Home Office teils produktiver sind als je zuvor. Liegt dies nun am Arbeitsmodell, den äußeren Begleitumständen oder der generellen Motivation? Es ist wohl ein Zusammenspiel aus den unterschiedlichsten Faktoren – wichtig ist dabei das Potenzial zu erkennen und den Mitarbeitern die Mittel an die Hand zu geben, um die volle Produktivität auszuschöpfen. Das sieht Christina Istria, HR Director Food, Beverage & Personal Care bei Amcor in der Schweiz als deutliches Fazit aus den letzten Monaten. Dazu gehört aber auch ein Verständnis dafür, dass Home Office nicht für jeden das geeignete Modell ist, sagt z.B. Jeffrey Naftal, Human Resources Business Partner bei der American Society for Microbiology in den USA. 

Große Veränderungen kündigen meistens nicht im Vorfeld an. Agilität und Flexibilität sollten in Unternehmensstrategien fest verankert sein, findet Kawme Charles, Berater bei Consultants Limited aus Trinidad und Tobago und spricht das aus, was viele denken: „Wir haben gelernt, dass man immer einen Plan B braucht – und wenn man keinen hat, sollte man einen erstellen“.  

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Über Alexandra Bergs

Sr. Content Marketing Manager bei UKG