Produktivitäts-Champion: Nachhaltige HR Skills & Kompetenzen im Fokus

Produktivitäts-Champion: Nachhaltige HR Skills & Kompetenzen im Fokus

Employee Experience  |  HR Shared Services

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In Zeiten der Unsicherheit haben wir die Wahl: Fokussieren wir uns auf das Negative oder konzentrieren wir uns auf die Chance und Möglichkeiten, die sich auf Zeiten des Umbruchs ergeben? Die Pandemie hat die größte Ungewissheit hervorgebracht, die unsere moderne Gesellschaft je erlebt hat. Während der letzten Monate haben einige Unternehmen außerordentliche Transformationen durchlebt, nicht trotz, sondern vor allem wegen der ungewöhnlichen und unerwarteten Umstände.

Die Motivation der Mitarbeiter, Unsicherheiten engagiert entgegenzutreten sowie der Quantensprung was den Einsatz moderner Technologien im Betriebsalltag betrifft – dies hat uns einen einzigartigen Einblick verschafft, welches Potenzial HR-Abteilungen haben, um Produktivität effektiv zu steuern und den Impuls des Wandels unternehmensweit zu fördern.

Werden neue Potenziale entdeckt, entsteht unweigerlich Druck zur Umsetzung und Beibehaltung dieser Verbesserungen. Die Erwartungshaltung gegenüber der HR, den geforderten Leistungen und ihrer Unterstützung für das Unternehmenswachstum 2021 ist immens. Die Frage, die bleibt: Welche Fähigkeiten und Kompetenzen brauchen HR-Spezialisten, um permanente Produktivität vorleben und die Transformation von Unternehmen zu echten “Produktivitäts-Champions” steuern zu können?

 

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Unternehmerische Bestleistung als Maßstab: Die Verwandlung der HR von “Administratoren” zu “Transformationsstrategen

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, welche Rolle die Personalabteilung in der zukünftigen Produktivitätsgestaltung spielen sollte. Die letzten Monate haben eindrucksvoll bewiesen, dass die HR in der richtigen Position ist, um Veränderungen zu bewirken – noch ist vielen HRlern jedoch nicht 100 % bewusst, welchen Beitrag ihre tägliche Arbeit zur Produktivität des Unternehmens leistet. Das positive Take-Away aus der Krise: Wir haben das schlummernde Potenzial erkannt, es analysiert und die Veränderungen bereits angestoßen. Welche Fähigkeiten braucht es, um Beständigkeit in diese Entwicklung zu bringen?

Das UKG Whitepaper “Trendwende Zukunft: HR-Produktivität steuern” unterstreicht, dass 41 % der Arbeitszeit der HR-Abteilung für operative, transaktionelle Aufgaben verwendet werden und nicht genug Zeit bleibt, um sich auf die strategischen Prioritäten für eine zufriedenere, engagiertere – und produktivere – Belegschaft zu konzentrieren. Es braucht Fähigkeiten und Kompetenzen aus drei essenziellen Bereichen, um die Veränderungen nachhaltig zu begleiten:

Die innere Einstellung: Veränderung ist eine Kernkompetenz

Die persönliche Einstellung ist ein Grundstein für die Fähigkeiten und Kompetenzen eines jeden Einzelnen. Veränderungen gehören nun zu den hauptsächlichen Wachstumstreibern von Unternehmen... Dieser Umstand verlangt vorausschauendes Denken und Handeln – es reicht nicht mehr aus, Antworten auf akute, neue Rahmenbedingungen parat zu haben. Zukünftige Veränderungen müssen von der Personalabteilung vorhergesehen werden. Die Funktion muss vorbereitet sein, auf das was als nächstes ansteht. Agilität muss dementsprechend zum Leitmotiv werden, um das Unternehmen durch langfristige Stabilität zu unterstützen, auch in nicht enden wollenden Krisenzeiten.

Die Dringlichkeit während der Pandemie hat die Führungsriege enger mit HR zusammengebracht und dazu beigetragen, dass alle Beteiligten dieselbe Einstellung bezüglich der Zukunft eines Unternehmens haben. Aktuelle Studienergebnisse des ‘Top Employers Institute’ zeigen beispielsweise, dass der Fokus auf unternehmerische und kulturelle Veränderungen die Top Priorität vieler Personalabteilungen ist. Vorbildliche Umsetzungen einiger Vorreiter müssen nun von anderen Organisationen repliziert werden und sollten von der Ausnahme zur Regel werden.

Das Whitepaper “Trendwende Zukunft: HR-Produktivität steuern” unterstreicht, dass neben dem richtigen Mindset für Veränderungen auch die richtige Perspektive eine Rolle spielt – Personaler sollten Produktivität grundsätzlich aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Zum einen sollte die Produktivität die Agilität der HR-Strategie reflektieren und gleichzeitig effiziente, operative Prozesse ermöglichen.

Strategie: Agilität und Menschlichkeit auf allen Ebenen

Hat die HR-Funktion eine tief verwurzelte Mentalität für Veränderungen, kann sie das Unternehmen in jeder Situation durch angepasste Strategien anleiten und eine positive Employee Experience fördern. Aus dieser Perspektive ist Produktivität eng mit Agilität verschlungen. "Agil Arbeitende verstehen es, selbstorganisiert und selbstverantwortlich zu arbeiten, die gemeinsame Herausforderung in den Mittelpunkt ihres Denkens zu stellen und funktionsübergreifend sowie vernetzt zu planen." Sagt auch Sabine Kluge, Managing Director bei Kluge+Konsorten im Whitepaper “HR-Helden gesucht!”. Die Personalabteilung hat nun die Aufgabe, Wege zur Überzeugung, Förderung und Haltung von Talenten zu entwickeln sowie das Performance Management, die Erfolgsplanung und Karriereentwicklung zu fördern, während die Agilität immer im Fokus bleibt.

Die Pandemie hat vielen HRlern gezeigt, dass produktive Veränderungen ohne agile Ansätze hinsichtlich menschlicher Bedürfnisse - wie sie in den unteren Ebenen der Maslowschen Bedürfnispyramide definitiert sind - unmöglich sind. Beispielsweise wurden die Gesundheits- und Sicherheitsbedürfnisse der Mitarbeiter bislang als selbstverständlich eingestuft – aktuell ziehen Unternehmen diese Faktoren mehr und mehr als Top Priorität heran. Das Sicherheitsgefühl der Mitarbeiter wird heute durch Wohlbefinden und Work-Life-Balance definiert.

Schon vor der Ausnahmesituation avancierten die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden zu wichtigen Themen auf der HR-Agenda. Durch die Pandemie hat die Entwicklung jedoch eine imposante und rasante Wendung genommen. Leader und Manager sind motivierter denn je, Gesundheitsprogramme zu formen und zu fördern. Laut Top Employers Institute werden Strategien zur Förderung des Wohlbefindens durch ein wachsendes Leadership Engagement initiiert. Work-Life-Balance und Urlaub wird mittlerweile als Treiber und nicht mehr als Bremse von Produktivität anerkannt.

Die Home-Office-Regelungen haben diese neue Perspektive unterstützt. In Zukunft werden hybride Arbeitsmodelle starre Strukturen ersetzen. Personalabteilungen sind jetzt gefragt, Manager dabei zu unterstützen, hierarchisches Kontrolldenken zu durchbrechen und vertrauensbasierte emanzipierte Vorgehensweisen zu etablieren. Das ist die Grundlage für echte Agilität und höhere Produktivität.

Durchsetzungsstärke: Weniger ist mehr durch Technologien und Datenanalysen

Last but not least: Neben der eigenen Einstellung und der Produktivität spielt das effektive Management von administrativen Aufgaben eine wichtige Rolle. Technologien sind ein elementarer und dominierender Bestandteil des Arbeitsalltags eines Mitarbeiters. HR-Abteilungen, die jetzt technologiebasierte HR-Prozesse etablieren, werden bei der Belegschaft punkten. Mitarbeiter erwarten integrierte und intuitiv nutzbare HR-Technologien, die ihnen die Kommunikation und Interaktion mit den HR-Abteilungen erleichtern.

Wenn HR Services auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind, führt diese Personalisierung im Umkehrschluss zu wertvolleren Daten für die HR und damit zielführenderen Entscheidungen. Die Erwartungen an Personalabteilungen hinsichtlich datenbasierter Insights steigen, daher sind ausgeprägte Fähigkeiten mit Analytics-Tools und Datenanalyse empfehlenswert. So können HR-Teams Wachstumsstrategien von Unternehmen intelligent begleiten.

Wichtig dabei ist: Die Personalabteilung muss das Ownership über die eingesetzten Technologien übernehmen. In der Vergangenheit gehörten HR-Technologien häufig in einen Topf mit breit angelegten Digitalisierungsprojekten, die durch die IT-Abteilung geleitet wurden. Das muss sich zwingend ändern. HRler müssen lernen, Projekte abteilungsübergreifend voranzutreiben und mit anderen Funktionen zu kollaborieren, um größeren Einfluss auf die Effektivität und Effizienz der gesamten Organisation nehmen zu können.

Fazit

Vielen HRlern wird bewusst, welches Potenzial in ihrer Funktion steckt, um weitreichende Unternehmensentscheidungen zu beeinflussen. Die Pandemie hat dazu beigetragen, dass mehr Verantwortung auf den Schultern der HR-Kollegen lastet mit der einmaligen Chance, den geleisteten Vertrauensvorschuss nun zu nähren und zu nutzen. Die Personalabteilung überzeugt durch eine starke Position in dieser Transformation – vorausgesetzt sie kann dank moderner digitaler Technologien mitarbeiterzentriert handeln und datenbasierte Insights an das Executive Team weitergeben.

Mit den richtigen Skills und Kompetenzen schaffen HR-Spezialisten den Sprung von der rein operativen, administrativen Funktion hin zum langfristigen Transformationspartner. Heute ist die einmalige Gelegenheit, sich als Produktivitäts-Champion zu beweisen und die Position der HR-Abteilung innerhalb des Unternehmens nachhaltig zu verändern.

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Über Anton Loncarek

Regional Account Manager bei UKG